Hochtour Schrammacher 3.411 m.ü.d.M Tuxer Kamm

Diesen Sommer muss man schon Glück haben wenn man bei brauchbarem Wetter eine Hochtour gehen will. Unser Ziel war der Schrammacher, ein Nachbar vom Olperer, und zweithöchster des Tuxer Kammes innerhalb der Zillertaler Alpen, ….. und wir hatten Glück ;°)

Schrammacher (3)Mit dabei der Phurba und unser neues Ehrenmitglied beim SV Höhenmeter aus Südtirol. Sepp hat sich nicht zweimal fragen lassen, ob er seinen Kurzurlaub in Nordtirol mit einer schönen Hochtour abrunden möchte.

Tourenbeschreibung hier

Schrammacher (6)Vom Parkplatz des Schlegeisspeichers gehen wir am Alpenkiosk vorbei in Richtung Schrammacher Wasserfall (gut beschildert). Hier ist es so schön und erholsam das sich alleine für diesen Jausenplatz eine Anreise lohnen würde. Sepp ist topfit, wir müssen uns ranhalten bei seinem Elan.

Schrammacher (7)Wer eine herrliche Wanderung unternehmen möchte, der wäre auch mit dem Steig Nr. 524 nach Südtirol zum Pfitscher Joch Haus sehr gut bedient. Da haben wir 2010 sehr gut gegessen. Angenehm zu gehen hier in luftiger Höhe, neben dem Bach bei geringer Steigung und angenehmer Unterhaltung.

Schrammacher (13)Nach gut 1 Std. 20 Min. kommen wir zur Italienischen Grenze. Da wir uns auch erst informieren mussten gleich vorweg die Abzweigung zum Schrammacher. Nach der Zollwachehütte rechts abbiegen, dann liegt ihr richtig. Den Cappucco auf der Pfitscher Joch Hütte hat mir Phurba natürlich nicht vergönnt :°(

Schrammacher (14)Von links nach rechts – der „Grawandkofel“, der mit den Schneefeldern ist der „Croda Alta“, die Sagwandspize, und die rechte Muräne zeigt genau auf das Prachtstück unserer Begierde. Den Schrammacher, zurecht als vernachlässigter Nachbar des klingenden Olperer verrufen, ein unterschätztes, aber äußerst lohnenswertes Ziel.

Schrammacher (21)Wir erreichen das Stamplfkees und erkennen sofort den Sinn einer kompletten Hochtour Ausrüstung. Eis und Spalten glänzen in der Sonne.

Schrammacher (28)Gurte anlegen, Seil für drei Leute ablängen, Stöcke gegen Pickel tauschen, Helm auf und los geht es.

Schrammacher mit Pfeil

An der gut sichtbaren Spur kann man den Pfad zum Süd Grat gut erkennen. Vom Stampflkees aus betrachtet sieht der Gletscherhang so steil aus, dass ich glaubte da hat sich wer verlaufen.

Schrammacher (39)Dieser Fund im Gletscher Eis hat sich ganz sicher verflogen. Ist zwar nicht so spektakulär wie der Ötzi Fundort den wir bei unserer Tour auf den Similaun besuchten, aber nicht weniger interessant. Ob der Pipmatz wohl auch 5000 Jahre alt wie Ötzi ist? Ich überlegte kurz ob ich ihn nach Bozen schicken soll ;°)

Schrammacher (46)Vater und Sohn, ein Augenblick der lange währt.

Schrammacher (44)Der Gletscherhang ist von der Nähe aus betrachtet dann zwar nicht mehr ganz so steil, aber unterschätzen sollte man ihn nicht wie wir später im Abstieg merkten.

Schrammacher (49)Guzzi Foto am Einstieg zum Südhang. Das Seil lassen wir liegen, wir kommen ja gleich wieder und sind ohnehin die einzigen Bergfaxe weit und breit. Rein in das Vergnügen.

Schrammacher (54) Schrammacher (58) Schrammacher (59) Schrammacher (68)So in etwa darf man sich eine leichte Kletterei I-II auf felsiger Schneide vorstellen. Wer mit der Höhenluft über 3.000 m.ü.d.M umgehen kann und damit klar kommt dass alles etwas anstrengender ist als im Tal, den erwarten ca. 300 Hm Kraxlerei vom feinsten. Respekt an Sepp, da werfen ganz andere Kandidaten das Handtuch.

Schrammacher (63)Hab mich schon lange nicht mehr so über einen Gipfel gefreut wie heute. Ohne große Erwartungen sind wir losgegangen, bekommen haben wir eine perfekte Hochtour die nichts vermissen lässt. Für die ca. 1.600 Hm brauchten wir ca. 5,5 Std.

Schrammacher (67)Erst der 36ste Eintrag im Gipfelbuch. Nicht viel los hier, das schafft der Olperer wahrscheinlich an einem Tag.

Schrammacher (80)Na was sagt ihr? Kommt mein neues Windjacket zwischen den markanten Felsblöcken nicht gut auf diesem schönen Foto?

Schrammacher (85)Beim Rückweg machten wir den Fehler ohne Steigeisen abzusteigen. Nach einigen Schritten rutschte der erste schon los und konnte gerade noch mit dem Pickel bremsen. Der zweite hing einige Sekunden später nach einer Rutschpartie am Rücken im Seil und der letzte krallte sich kurz darauf am Bauch liegend auch am Pickel fest.

Schrammacher (87)Da half nur eines, Pickel in den Schnee und den Partner gut sichern.

Schrammacher (89)An der Oberschrammach Scharte legten wir die Eisen dann gerne an.

Schrammacher (93)beim Oberschrammach Kees sehen wir dann unseren Ausgangspunkt, den Schlegeisspeicher

Schrammacher (103)Phurba entdeckt zu unserer Erleichterung ein Steinmandl im unwegsamen Gelände. Korrekterweise hätten wir noch bis zum unteren Zapfen genannt der „Ameisenkopf“ weitergehen, und diesen dann umrunden müssen. Das erkannten wir aber leider erst zu spät.

Schrammacher (101)Wir aber stiegen diesen losen Geröllhaufen ab. Das war mit Sicherheit der gefährlichste, und verzichtbare Teil dieser Tour. Manche dieser großen Blöcke waren so lose, dass ich immer dachte der ganze Berg kommt runter.

Schrammacher (109)Das Unterschrammach Kar, ab hier durften wir wieder auf normalen Pfaden schreiten.

Schrammacher (116)Ca. 10 Std. und ca. 18 km später war die Tour zu Ende. Es war ein wirklich wunderschöner Tag mit den beiden Südtirolern, der Elite von Dorf Tirol.

Einen Tipp möchte ich allen noch auf den Weg mitgeben bevor ich ein paar Wochen Bergpause einlegen muss:

„Für ein gutes Foto sollte man sich die Zeit nehmen stehen zu bleiben“

Grüße der Halltaler

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