Hochskitour Punta San Matteo 3.678 m.ü.d.M und Monte Giumella 3.594 m.ü.d.M am Forni Gletscher
Vier wunderschöne Hochskitouren am Forni Gletscher haben wir uns für den Berg Urlaub 2013 vorgenommen. Die erste Tour sollte gleich die anspruchsvollste werden, so nach dem Motto : „Zuerst die Arbeit und dann das Vergnügen“ ;°)
Kulinarisch kommt man auf der C. Branca Hütte nicht zu kurz, und die Zimmer bzw. Betten sind für eine Übernachtungshöhe von 2.487 m.ü.d.M auch mehr als akzeptabel. So standen wir gut genährt und noch besser gelaunt kurz vor 06:00 Uhr auf, stärkten uns mit einem super Frühstück und schnallten uns motiviert die Bretter auf die Haxn (für germanische Leser = Beine).
Es ist schon hell als wir vor der Hütte stehen, mit großer Freude nehmen wir dankbar an, dass uns das Wetter heute nicht im Stich lässt.
Die Tour beginnt vor der Hütte mit einem links-rechts Bogen und einer ca. 150 Hm Abfahrt, wir nehmen die untere Spur Richtung Süden (die obere Spur führt uns morgen auf den Palon de la Mare). Hier werden die Felle angelegt und ab geht es immer Richtung Süden. Im Hintergrund sieht man die Hütte.
Wir befinden uns zwar noch im Spalten-reichen schattigen Kessel, aber die aufgehende Sonne auf den Bergspitzen riecht förmlich schon nach einem unvergesslich schönem Tag. Sitzgurt am Mann, Pickel, Steigeisen ect. verstaut und das Seil in Phurba´s Rucksack. Diesen Spitznamen hat er nicht ohne Grund, er ist unser stärkster!
Herrlicher unberührter Pulverschnee wohin das Auge reicht, unendliche Weiten herrlicher Abfahrten lachen uns an und schreien gerade zu „nimm mich“!
Es macht keinen Sinn mitten in der Nacht aufzubrechen, und vor Mittag wieder auf der Hütte zu sein. Besser man lässt andere eine schöne Spur ziehen…..
hört dem Harschdeckel zu wie er zu Firn pupertiert, holt sich eine gesunde Farbe und genießt am Nachmittag auf der Hütte ein paar Weizen während man auf das Abendessen wartet.
Ab hier wird es kurzzeitig stürmisch und recht ungemütlich, ein eisiger Harschdeckel lässt uns kurz überlegen ob wir die Harscheisen montieren, aber es ging auch so.
Gully ließ es für heute gut sein, Holzi blieb bei ihm und machte war, worüber er beim Frühstück noch herzlich lachend sagte: „Kurz vor dem Gipfel felle ich ab, ziehe als erster eine Spur in den frischen Pulverhang und freue mich über die Gesichter der Gipfelstürmer“ Wir fanden es noch lustig, er machte Ernst. Darum lacht er auf diesem Bild auch so der Halunke.
Kurt, Phurba und ich gingen weiter und sahen im Vorbeigehen die anziehende Spitze des Monte Giumella. Wenn es sich beim zurückkommen ausgeht, dann nehmen wir den noch mit! Graupel und ein vom eisigen Wind geformter Harschdeckel machen das Bild perfekt.
Die quasi „Schlüsselstelle“ ist schnell passiert, und schon tut sich ein langgezogener wenig steiler Gipfelanstieg auf, der zum träumen einlädt. Wenn du das Foto anklickst wirst du rechts Tourengeher sehen, die den kürzeren aber auch gefährlicheren Anstieg wählten. Wir zogen lieber einen großen Bogen um die steilen Hänge, an denen am Nachmittag dann auch einige Lawinen abgingen.
Und schon sind wir am Gipfel. Die Fernsicht ist umwerfend und die Stimmung sagenhaft.
Für die ca.1.280 Hm brauchen wir sehr, sehr gemütliche 4,5 Stunden. Bergheil oder wie Kurt zu sagen pflegt, Bergfrei!
Pulver, Pulver und was soll ich sagen, Pulver
Phurba und ich musste einfach noch einen Abstecher auf den Monte Giumella machen….
der Gipfelanstieg war sehr steil und der Pickel oft der einzige Halt, Sturmböen schüttelten uns, aber …..
für nur 180 Hm und 15 Minuten extra war der Monte Giumella 3594 m.ü.d.M sozusagen das Sahnehäubchen.
So sieht ein zufriedener Phurba aus ;°)
Und so sieht ein glücklicher Kurt aus. Während er beim Biwak auf uns wartete, nutzte er die wenigen Möglichkeiten eines Handyempfanges um seinem Sohn zum 17 Geburtstag zu gratulieren. Auch von uns alle Gute!
Von weitem gut sichtbar ist die Biwakschachtel auch sehr nützlich als Wegweiser.
Den ca. 10 Km langen Rückweg dürfen wir fast ausnahmslos über Pulverhänge abfahren.
Kleine feine Rinnen machen das Ganze zu einem Vergnügen der Extraklasse, diese Tour kann ich allen die noch überlegen einfach nur an´s Herz legen. Nicht zögern!
Unten angekommen heißt es noch einmal auffellen, ich machte den Fehler beide Ski auszuziehen. Komm da mal wieder ohne Hilfe raus!
Den Nachmittag verbrachten wir bei ein paar Soda Lemon Radler und Weizenbier auf der Terrasse der Branca Hütte mit Blick auf den wunderschönen Forni Gletscher. Heute machten wir mit gesamt 1.630 Hm die meisten Tageshöhenmeter der Woche. Wir freuen uns schon auf das Abendessen und planen die morgige Tour auf den Palon de la Mare 3.703 m.ü.d.M.