Thaur über Südgrat auf die Westliche Praxmarerkarspitze 2.642 m.ü.d.M.

Es ist zwar der höchste Aussichtspunkt des Innsbrucker Stadtgebietes,

von Innsbruck sieht man aber nichts ;°)

Gleich das Beste vorweg: 2.830 Höhenmeter im Aufstieg sowie auch im Abstieg bei über 12 Stunden Gehzeit!!! Wer jetzt noch Interesse an unserer heutigen Tour hat ist entweder verrückt, oder zäh. Wir jedenfalls freuen uns heute sehr über unseren persönlichen Rekord in Punkto „Höhenmeter“ bei einer Tagestour!

Start um ca. 07:15 in Thauer, der Parkplatz liegt ca. 840 m.ü.d.M. Ein schöner, aber steiler Pfad führt durch den Wald in ca. 1 Stunde auf die Thaurer Alm.

Ich war 2006 mal mit Froni, Günther und Manfred auf der benachbarten „Östlichen Praxmarerkarspitze“, damals starteten wir von St. Magdalena im Halltal. Aber da seit heuer im Halltal Fahrverbot gilt ist diese Option nicht atraktiv. Daher wählten Phurba und ich den kürzeren Weg, der aber mehr Höhenmeter abverlangt. Nämlich über ….

das Kreuzjöchl auf 2.121 m.ü.d.M

Oben angekommen genießt Phuba den Blick auf die Stempeljochspitze, er erinnert sich sicherlich gerad an unsere Fiegltour 2010. Ab hier geht es ca. 200 Hm Abwärts…

über die Pfeishütte passieren wir den Wegweiser auf die „Sonntagskarspitze“ und die „Hintere Bachofenspitze“ bis zur Abzweigung …

„Östliche Praxmarerkarspitze“

Der Östliche Zapfen war eigentlich unser Vorhaben, da wir aber eine Markierung übersahen wurde es dann doch noch der Westliche Zapfen und „echte“ Höchste Berg von Innsbruck! Manche glauben das ja von der, 4 Hm tiefer gelegenen „Östlichen Praxmarerkarspitze“! Ab hier geht es wieder aufwärts.

Bei unserer ersten kurzen Rast studiere ich meinen Handzettel mit Blick auf die Rückseite der „Nordkette“

während Phurba relaxt zu den Gämsen schaut.

Beim Anblick dieser geländegängigen Alpenbewohnern geht ihm das Herz auf.

Der Steig unter der „Kaskarspitze“ führt direkt zu den „Praxmarkarspitzen“. Wegen dem ständigen „Auf und Ab“ kommt es dazu, dass man für einen Gipfel der 2.642 m.ü.d.M liegt über 2.800 Hm gehen muss.

Und diese Stelle merken wir uns, denn wer auf die sehr gut markierte „Östliche Praxmarerkarspitze“ gelangen möchte, ist schon ca. 5 Minuten zu weit gegangen! Der Grüne Pfeil zeigt den  Pfad zur „Westlichen Praxmarerkarspitze über den Südgrat“, der mit wenigen Steinmandln markiert nicht leicht zu finden ist. Ein gutes Auge für´s Gelände kann da nützlich sein!

Über Wegloses Gelände gingen wir entlang des Südgrat bis endlich…

ein Steinmandl den Einstieg in ein „Kamindl“, und damit den Richtigen Weg anzeigte. Ab hier wird ein wenig gekraxelt, oder..

man quert abschüssiges Gelände wo kein Stein auf dem anderen bleiben will. Schnee ist für einen guten Halt immer willkommen.

Einige Stellen darf man nicht unterschätzen, aber…


das Highlight ist der „Ritt über den eiskalten Grat“. Um diesen queren zu können war es nötig, den darunterliegenden Fels vom Schnee zu befreien. Man möchte ja sehen welche Steine einen im Schritt streicheln!

Konzentriert wie bei einem Seilakt und mit leichtem Schritt geht es weiter…

ein zwei leichte Hürden wie z.B. „fast nix zum festhalten“ und schon….

HUCHEE der Gipfel der „Westlichen Praxmarerkarspitze“ auf 2.642 m.ü.d.M.

2.300 Hm in 6 Stunden Aufstieg. Heute war uns nach Einsamkeit und etwas mehr an Bewegung zumute als gewöhnlich, wir bekamen von beidem reichlich!

Bei den meisten Touren ist der Abstieg nicht erwähnenswert, bei dieser aber schon.

Auf dem Rückweg sieht man immer das weit entfernte „Kreuzjöchl“ mit dem unbehaglichen Wissen, dass es zusätzliche ca. 500 Hm im Auf und Abstieg benötigt, um auf dem Punkt zu stehen, wo noch einmal 1.350 Hm Abstieg auf einen warten :°(

Auf der geschlossenen Pfeisshütte gaben wir uns dem Irrglauben hin, es könnte irgendwo eine „Coca Cola“ oder ein „Radler“ für einsame Bergsteiger herumstehen! Aber wir fanden nicht einmal einen Winterraum.

Dafür gab die Terrasse der Hütte einen wunderschönen Blick auf die Praxmarerkarspitzen frei, der rechte Zapfen des zweigeteilten Berges war heute unser Gipfel.

Die Abenddämmerung setzte bereits ein.

Als wir endlich das Kreuzjöchl erreichen, erstrahlte Innsbruck bereits im hellen Lichterschein. Eigentlich sind wir ja schon ganz schön müde, aber zum Jammern ist es eindeutig noch zu früh, 2,5 Stunden werden wir bis zum Auto noch brauchen.

Mein armer geplagter Körper brauchte immer wieder eine kurze Pause, es fängt schon an, „da und dort“ zu schmerzen…

Endlich, ach ca. 2.830 Hm im Auf-, und Abstieg, und  12 Stunden 15 Minuten auf den Beinen, dürfen wir für heute ein zweites mal Siegesfreuden spüren.

„Mann“ was war das für ein schönes Gefühl, als ich den weichen Autositz unter meinem Hintern spürte.  Phurba nimmt schon mal den Kofferraum wie damals auf der „Königsspitze“

Ein Kommentar

  • Phurba

    wow, was für eine wunderschöne tour!!!!
    der ausblick, die ruhe, schönes wetter,….. und sogar nach den ganzen höhenmetern und kilometern immer noch gute laune!!! da ist man einfeach glücklich und zufrieden!!
    kutze frage: wann kratzen wir die 3.000 hm an????? 😉
    glg phurba

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