Hohe Villerspitze 3.078 m.ü.d.M. Unser 3er Versuch

Es war wieder mal soweit, heute starteten wir unseren dritter gemeinsamer Versuch den Gipfel der Hohen Villerspitze zu erreichen!

Die Vorgeschichte:

Versuch 1

Sven D; ein Tirol Urlauber den wir zufällig getroffen und nie vergessen haben, also schöne Grüße auf diesem Weg…

sowie Martin und ich beim ersten gemeinsamen Versuch am 04.10.2009 den Gipfel der Hohen Villerspitze zu besteigen. (Da hatte ich noch gar keinen Blog) Leider stiegen wir mangels Vorbereitung auf der hinteren Seite vom Berg ein und mussten zu vorgerückter Stunde ca. 50 Hm unter dem Gipfel abbrechen. Ich verkeilte mich mit den Beinen in einer Rinne bis meine Beine verkrampften, blickte über den bewachsenen Boden zum Gipfelkreuz und fand keine Möglichkeit das Seil zu sichern. Wir mussten umkehren und erreichten erst um 22:00 Uhr den Parkplatz.

Versuch 2

Am 12.09.2010 wollten Martin und ich es wieder versuchen und scheiterten erneut. Diesmal fanden wir den richtigen Einstieg, nahmen aber die rechte und damit falsche Abzweigung und standen bei einer glatten steilen Platte an. Der Berg schickte uns, nicht annähernd den Gipfelduft zu kosten ein zweites Mal nach Hause. Zu dieser Zeit kannten wir die Homepage von Willy Kreuzer dem „3000er“ noch nicht, der diese Tour perfekt beschreibt, DANKE

Heute und Versuch 3

 Taja, heute sollte der große Tag kommen, ich sah Martin und mich schon sicher auf der Hohen Villerspitze stehen!

Voll motivierter Start um 07:15 von Lüsens ausDie herrliche Morgenstimmung wurde bald von Schnee getrübt, damit hatten wir nicht gerechnet.

Beim Einstieg zur Kletterei machte Phurba noch ein paar Extra Höhenmeter, sein Rucksack kippte um und ein Teil seiner Ausrüstung folgte der Schwerkraft Richtung Stubaital. Während Martin sein Zeug holte machte ich eine keine Pause ;°)

Wir legten die Gurte an …

und ab ging es in Richtung Gipfelsieg

schöne Kraxlerei bei herrlichem Wetter ließ uns an den Sieg glauben …

Eis und Schnee holten uns aber bald auf den Boden der Realität zurück. Die Hohe Villerspitze ist ein reiner Sommerberg, ab Herbst wird der Anstieg zum Hardcore! Es ist schwer zu beschreiben wie es sich anfühlt wenn das bischen Neuschnee keinen Halt bietet, und zudem die Sicht auf sämtliche Tritte und Sicherungsmöglichkeiten verwehrt!!! Da tröstet die herrliche Aussicht auch nicht wirklich! (ist aber trotzdem ein spitze Foto)

Doch wir geben heute nicht so schnell auf, ein Seil, Keile, Bandschlingen und genügend Express Schlingen sollten für unsere Sicherheit sorgen.

Zudem schien die Sonne und schneefreie Passagen stärkten unseren Mut.

Der Berg gehörte heute wieder mal uns ganz alleine!

 Teilweise fand ich Griffe und Tritte, oft musste ich sie aber auch erst ausgraben.

Juchu, der Schiefe Gang ist schneefrei und gut mit Haken bestückt. Im Sommer mag dieser Teil der Tour die Schlüsselstelle sein, heute diente er zur Erholung.

Schatten mit Schee und Kälte, Sonne und warm im Trockenen so nach dem Motto „Zuckerbrot und Peitsche“

über der Steilrinne zum Gratausstieg sieht man den Zapfen den Willy gut beschreibt.

UND HIER WAR DANN ENDSTATION!!!

3.040 m.ü.d.M, 5 Stunden für ca. 1.500 Hm Anstieg und 38 Hm vor dem Gipfelsieg!

Ich muss euch das Foto von Willy´s Homepage mit seinem Kommentar: „Der problemlose Schlußgrat im Hinaufblick von der Scharte“ einfach zeigen…

und dann zum Vergleich meine Sicht von oben auf Martin, dem Schnee und die Aussichtslosigkeit den Gipfel heute zu erreichen.

Es fehlten nicht nur 38 Hm zum Gipfel, es fehlte auch jede Möglichkeit das Seil zu sichern oder einen sicheren Weg zu finden. Der eiskalte Wind ließ uns auch keine Zeit für Diskussionen, wir froren uns den Arsch ab.

Schon das dritte Mal war es Phurba und mir verwehrt das Gipfelkreuz zu umarmen, viel Kraft kostete es keine Dummheit zu begehen und auf „Teufel komm raus“ dem Schicksal die letzen 38 Höhenmeter abzuringen.

Phurba und ich waren uns glücklicherweise sofort einig, heute habe wir das Schicksal schon genug herausgefordert, man soll nicht übertreiben. Der Berg läuft nicht davon, wir versuchen es Juli August 2013 einfach wieder, Hauptsache kein Schnee!!!!!! Die Route kennen wir nun ja bestens. Ab nach Hause. Der Abstieg ist eine ebenso große Herausforderung wie der Aufstieg und dauert auch 5 Stunden.

Nach dieser Tour ist es geradezu eine Freude nur den Verlust der Handschuhe zu bedauern.

Das Auto von Phurba steht ganz alleine auf dem Parkplatz und wartet schon seit 10 Stunden auf uns. Wir sind gesund zurück und versuchen es mit Sicherheit wieder! Und wenn wir oben sind werden wir Jens in das Gipfelbuch eintragen, denn das hat er sich verdient.

Es war eine gute Entscheidung den heutigen Tag bei einem guten Essen im neuen Nepali Restaurant „Everest“ abzuschließen, ein kleines Trösterchen war schon nötig, Snief!

 

3 Kommentare

  • …weil ich nicht dabei war – euer guter Flaschengeist!

    Don Limpio !

  • Phurba

    ach ja, und zum everest müsst ihr unbedingt essen gehen, da ist es echt sehr gut; und meine empfehlung ist der „nepali tee“!! unbedingt probieren!!!!
    lg phurba

  • Phurba

    ich habe noch nie so viele stunden an ein und den selben berg verbracht…..und jedes mal habe ich etwas dazugelernt…ich würde mit keinem anderen bei solchen bedingungen einen gipfelversuch wagen, bist echt ein verdammt guter bergsteiger!!!
    bin schon auf juli/august 2013 gespannt!!! meinst du, da ist der berg schneefrei??? 🙂
    wir hätten uns den gipfel echt verdient….., aber naja, nächstes jahr kommen wir schon wieder!!
    war ein guter tag, ein herrlicher tag…und wir sind gesund herunter gekommen….
    glg phurba

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