Hochskitour Monte Cevedale 3.769 m.ü.d.M – Cima Tre Cannoni 3.275 m.ü.d.M im Martelltal ab Zufallhütte 2.264 m.ü.d.M

Am zweiten Tag unseres Vereins-Wochenendes auf der Zufallhütte ist der Monte Cevedale 3.769 m.ü.d.M geplant, am ersten waren wir auf der Eisseespitze. Ab 3.000 m.ü.d.M machte sich gestern bei uns die Höhe mit ein wenig Schwindel bemerkbar, heute sind wir ausgeschlafen, akklimatisiert, haben gut gefrühstückt und sind voll motiviert.Wir starten durch einen Einschnitt zwischen den Felsriegel oberhalb vom Schlachthaus und freuen uns auf diese Tour, die Sonne scheint und es ist fast Windstill.Der Wind von gestern hat seine Spuren im Schnee hinterlassen, es knirscht unter den Brettern, wir lassen uns davon aber nicht beirren in dieser schönen Berglandschaft.

Auf Höhe Marteller Hütte folgen wir dem plötzlich auftauchenden Tourengeher/innen Tross bis zur Abzweigung links zur Cima Marmotta, wir ziehen jedoch rechts entlang des Bachlaufes des Fürkeleferners unsere Spuren weiter.Es dauert seine Zeit hier oben, denn wir gehen Sabsl´s Westalpenschritt und siehe da, auf einmal tauchen die Tre Cannoni zu unserer linken auf. Die werden wir aber erst im Abstieg besuchen.
Der gewellte Ferner ist gut besucht, es rüsten sich die Seilschaften für den Aufstieg in die Einsattelung nordöstlich vom Monte Cevedale, und hier stehe ich mit Phurba.Phurba (hier sein Namensgeber) ist der einzige von uns der ein 70 Meter Seil in dieser Höhe länger als 10 Minuten tragen kann, doch nun hat er auch noch Blasen wegen seinem kaputten Innenschuh. Mein Freund hätte ich die Kraft würde ich dich und das Seil auf den Rücken nehmen, bin froh dich an meiner Seite zu wissen.Der Nordost Rücken mit der steilen Eisplatte ist die Schlüsselstelle der Tour, alle schauen gespannt wie die gefährliche Passage überwunden wird. Eine Seilschaft kommt für uns nicht in Frage, denn wenn einer stürzt fallen alle.

Phurba und seine Blasenpflaster haben die Stelle bestens gemeistert, so mancher wuchs über sich hinaus, aber alle die wollten haben es auch geschafft. Das Skidepot, ab hier geht es mit Steigeisen weiter.ganz schön was los hier, aber geile Aussicht.Jucheeee…wir sind auf dem Monte Cevedale 3.769 m.ü.d.M Jeder Gipfel macht mich glücklich, der eine mehr, der andere auch mehr, aber dieser am …. naja ihr wisst was ich sagen will. Es ist einfach schön wenn man mit Freunden solche Momente erleben darf, das schweißt für´s Leben zusammen und bleibt in Erinnerung.

Wir brauchten für die ca. 1.500 Hm ca. 5,5 Std. im Westalpenschritt, der in solchen Höhen sehr zu empfehlen ist.Als ich 2009 mit Phurba das letze Mal hier war konnte man im Biwak fast noch Schutz finden, dafür gab es noch kein Gipfelkreuz.Es geht wieder abwärts, die Aussicht ist noch immer grandios!!!Ganz schön steil geht es runter, wir …
queren aber hauptsächlich über die steile Eisplatte des Nordost Rücken retour zum gewellten Ferer, auf dem er ganz kleine Punkt schon eine Stunde auf uns wartet.Ja, da ist er wieder der beliebte Platten Pulver, der von uns bezwungen in diesen Höhen auch gehörig viel Spaß machen kann. Die Tre Cannoni liegen sozusagen auf dem Weg, daher nehmen wir Schwung, zischen soweit wir kommen und müssen noch mal für 5 Minuten auffellen. Die Anziehungskraft eines Gipfelkreuzes sollte man nicht unterschätzen.

Auch wenn es für Kanonen aus dem 1 Weltkrieg aufgestellt wurde.

Info zu den Kanonen: Im ersten Weltkrieg ließen die österreichischen Kaiserjäger diese drei italienischen Beute-Kanonen (149er Geschütze der ital. Armee) hier hoch wuchten und in Stellung bringen, um den italienischen Alpini-Soldaten Paroli bieten zu können. Sie wurden mit dem Zug nach Goldrain und mit Lastautos zum Lager Zufall (Zufallhütte) gebracht. Dort zerlegt und auf Schlitten zum jetzigem Standpunkt gezogen.
genug der Geschichtsstunde, wir fahren ab.

Und so mancher übertrifft sich dabei, Spuren in die Weiten des steinharten Fürkeleferners zu schneiden. Dieses Foto mag ich. Nicht wegen der Casatti Hütte im Hintergrund, sondern weil es soche Momente sind, die Freundschaften prägen und Erinnerungen schweißen.

Den größten Part des Vereins-Wochenendes haben wir schon hinter uns, für morgen ist noch die Schöntaufspitze 3.325 m.ü.d.M als Nachschlag zu haben.

2 Kommentare

  • Phil

    Danke für den typischen „Halltaler-Bericht! Erinnerung und Emotion leben weiter!! Ich freue mich auf die Nächsten…..

  • Eure Begeisterung für diese Skihochtour kann ich gut nachempfinden. Anfang Mai 1967 bestieg ich mit vier Jungmannschaftskameraden vom Kemptener AV bei einer Drei-Tages-Fahrt ins Martelltal/Ortlergebiet Suldenspitze, Königspitze und Cevedale-Südgipfel. Wir hatten damals ebenso schönes Wetter wie ihr und waren von diesem Berggebiet genauso angetan und begeistert. An Ostern 1969 bestiegen wir mit den Skiern von der Brancahütte im südlichen Ortlergebiet die Punta san Matteo und den Piz Tresero, ebenfalls sehr schöne und empfehlenswerte Skihochtouren. 1970 hatten mein Freund und ich auf der Cassatihütte kein Wetterglück. Wir hatten die anspruchsvolle Skitour vom Cevedale zum Pallon del’la Mare geplant. Auf der Cassatihütte schlug in der Nacht das Wetter um. Ein Föhnsturm von Süden mit Orkanböen fegte über uns hinweg. Der Hüttenwirt ließ uns alle bis Mittag nicht aus der Hütte. Er hatte die Türen zugesperrt. Am Nachmittag konnte wir uns schräg in den Wind am südl. Abfall legen. Bei der Abfahrt zum Parkplatz schob uns der Wind auch auf dem langen flacherTeil an, so dass wir kaum schieben mussten.

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