Klettersteig – Ferrata Ernesto Che Guevara zum Monte Casale 1.632 m.ü.d.M

Als Phurba mich fragte ob ich am Samstag Lust auf einen Klettersteig oder eine schöne Biketour am Gardasee hätte war ich zwar schon ein wenig überrascht, aber da er als Südtiroler quasi ein Nativ dieser Gegend ist, sagte ich natürlich gleich zu. Die Schneelage in Nordtirol ist ohnehin lausig bis unerträglich, ganz zu schweigen vom schlechten Wetter .

Wir wählen den Klettersteig „Ernesto Che Guevara“ in Pietramurata, ca. 17 Km von Riva entfernt, der für motivierte Kraxler in der mächtigen Ostwand des „Monte Casale“ mit ca. 1.400 HM im Aufstieg (1.200 Hm davon Klettersteig) eine anspruchsvolle Herausforderung darstellt. Schaut euch diese Wand an!
Gewöhnungsbedürftig ist der gut beschilderte Zugang durch das Schotterwerk vom Parkplatz zur Waldgrenze. Wie man sieht kann hier nicht mal ich mich verlaufen, also darf man nicht jammern.
Schnell kommt man in Gefilde die den Organismus auf Urlaubs-Modus umstellen. Der wunderbare Laubwald ist zwar noch im Winterschlaf, aber anmut sames Vogelgezwitscher kündigt bereits den Frühling an.

Der gemütliche Einstieg macht schon einen recht guten Eindruck auf das was uns erwartet, hauptsächlich A/B Stellen und auch einige C (hier die Topo von Bergsteigen.at)
Es wird in allen Foren empfohlen den Guevara nicht in der Sommerhitze zu gehen, da man den ganzen Tag der Sonne ausgesetzt ist.Das kann ich gut verstehen, denn meine Sonnenbrille steht bei zarten 18° Grad schon ständig unter Wasser, also reichlich Getränke einpacken!

Zwischendrin queren wir immer wieder mal ein Stücken Wald, das im Sommer bei dieser Lage sicherlich wunderbar nach Blumen und Holz duften wird.
Ab hier ist es dann Schluss mit Duft und Augenschmaus, es gilt eine Wand zu bezwingen.

Steil ist es nicht, die Seilsicherung ist gut gelegt und das Flair vom Gardasee weht in meine Nase. Wir lieben diese Art der Kraxlerei bei der man alle vier Gliedmaßen beschäftigt.

Das sieht man selten, der Block wurde extra gegen Absturzt gesichert, nicht schlecht.
So ein schönes Foto! Es zeigt auch ganz gut wie man die meiste Zeit die 1.400 HM im Aufstieg abarbeiten muss. Nicht steil und gut gesichert bei paraller Hitze.

Sollte es mal steiler werden dann darf man mit Tritten rechnen, die zwar schon etwas in die Jahre gekommen immer noch ein rasches Vorwärts kommen ermöglichen.Ein „Wandbuch“ ist auch vorhanden, Phurba lässt es sich nicht nehmen einen Eintrag zu schreiben. Vielleicht ja sogar auf Italienisch?
es wird etwas flacher, Gras wächst auch wieder auf fruchtbarem Boden, die Wand scheint durchschritten zu sein.

Und so ist es auch. Das Gipfelkreuz ist gut am Felsabbruch zu erkennen. Im Sommer soll dieser Almboden in voller Blütenpracht stehen, wir freuen uns schon über die Farbe Grün.Es liegt sogar noch ein wenig Schnee.

Was für ein schöner Tag mit einem guten Freund auf einem eindrucksvollem Berg. Unzählige Gipfelfotos der letzten 10 Jahre unserer Seilschaft haben wir schon geknipst, heute kommt ein neues dazu. Für die ca. 1.400 Hm brauchten wir (lt. Phurba „gemütliche“) 2 Std. 20 Min.

Das Rifugio (Capanna) Don Zio kurz vor dem Erwachen.Wir wählen den empfohlenen Weg 427 Richtung Sarche.Der Buchenwald ist herrlich einsam, aber….auch sehr steil und wegen der Eis-, und Schneestellen gefährlich rutschig.

Auch ohne Schnee muss man konzentriert absteigen.

Nach 2 Std. im Abstieg erreichen wir die Bergstraße. Es sind einige Kehren zu gehen, aber der Anblick der Berge lenkt ab und entschädigt für den Asphalt Trip.

Phurba hat ein gutes Näschen für Abkürzungen, wir biegen bei dieser Palme ein und…

finden uns auf einer ebenen Weinstraße wieder, die einen imposanten Blick auf die Ostwand freigibt, die wir soeben durch stiegen sind. 20 Min. sollte man schon noch rechnen bis man den Parkplatz erreicht.   Wenn wir schon mal hier sind fahren wir die 15 Min. nach Torbole und gönnen uns einen Cappuccino am See. Kann man einen Tag sinnvoller verbringen? Klar, denn Berge gibt es genügend. Ich freue mich auch schon auf den nächsten.

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