Vom Hundskopf 2.243 m.ü.d.M über die Hohe Fürleg 2.570 m.ü.d.M auf die Hüttenspitze 1.858 m.ü.d.M
Heute hatten wir ein Guzzerle auf dem Programm, das ich mit Günther und Manfred 2005 als eine meiner ersten eindrucksvollen Bergtouren erleben durfte, damals gingen wir vom Halltal aus.
Unsere Route heute in der Gleirsch Halltal Kette:
Hundskopf 2.243 m.ü.d.M, Tratenspitze 2.438 m.ü.d.M, Walderkampspitze 2.565 m.ü.d.M, Hohe Fürleg 2.570 m.ü.d.M, Kl. Wechselspitze ? m.ü.d.M und zu guter letzt die Hüttenspitze mit 1.858 m.ü.d.M.
Es ist ca. 06:30 als wir von der Hinterhornalm aus unsere Tour starten, die Sonne geht gerade über dem Kellerjoch auf und erstrahlt in ihren schönsten Farben.
Wieder einmal sind Holzi, Phurba und ich unterwegs, um den schönen Spätsommer auszukosten und ein paar Höhenmeter zu gehen. Holzi unser Präsi wollte heuer noch unbedingt auf die Hohe Fürleg, sein Wunsch ist unser Befehl!
Früh Morgens fällt der Aufstieg am leichtesten, eigentlich ist der Körper schon wach, aber der Geist noch nicht wirklich.
Daher stehen wir auf dem Hundskopf nach ca. 1 Std. 15 Min. und ca. 670 Hm als wir so beim aufwachen sind.
Den Sitzgurt mit dem Klettersteigset haben wir zwar im Rucksack, aber es fehlt irgendwie die Motivation die PSA anzulegen. Sollte eigentlich nicht vorkommen!
Aus dieser Perspektive sieht der Hundskopf recht manierlich aus. Der Grat ist nicht wirklich anspruchsvoll, Vorsicht ist aber natürlich unser ständiger Begleiter!
Wir befinden uns bereits im Anstieg zum nächsten Zapfen, mangels Vorbereitung sind wir schon richtig gespannt wie sich der Gipfel wohl nennen wird…
Holzi munkelt aber bereits etwas wie „Tratenspitze“. Das Karwendel ist schon ein Bröselhaufen, man muss schon gut aufpassen um nicht mit einem Haufen Schotter abzufahren.
Die Tratenspitze 2.438 m.ü.d.M ist der erst große nach dem Hundskopf und ca. 1 Std entfernt. Eine Freude hier zu stehen.
Und weiter geht es über die wunderschöne Gebirgslandschaft, Regenwolken treiben uns voran…
man fühlt sich manchmal wie auf dem Mond. Schönes Bild eigentlich, das wird doch nicht von Hozi sein?
Schwindelfrei und trittsicher, das wären schon mal gute Eigenschaften um hier weiterzukommen. Seilsicherungen gibt es hier keine, wo sollte man die auch dauerhaft befestigen? Das wäre, als würde man versuchen im Bällchenbad eine Slackline zu spannen.
Das Ziel ist erreicht, die „Hohe Fürleg 2.570 m.ü.d.M“ nach ca. 2 Std. 50 Min. Ein lohnendes Ziel, aber man muss sich diesen Zapfen schon verdienen.
Ich gebe zu, bei solchen Passagen bin ich immer ein wenig angespannt. Es ist wie bei einem schlechten Traum, „man geht am Abgrund und hat nichts zum festhalten“. Gut dass wir hier nicht träumen sondern bedächtig und vorsichtig unseren Weg suchen.
Wer hier am Weg ist, der ist am Weg! Sorgen bleiben zu Hause, die Zeit steht still, der Geist und der Körper werden trainiert und die Seele gestreichelt.
Holzi besticht heute mit perfekten Klettereigenschaften, cool meistert er alle Passagen ohne einmal zu Fluchen! Cool unser Präsi!
Phurba freut sich schon auf die bevorstehende Schotterreise in das Falbachkar.
Hier angekommen sehen wir auf der anderen Seite den Steig. Von der Ferne sieht er nicht einladend aus, aber zu gehen ist er ohne Schwierigkeiten.
Und so erreichen wir dann auch nach ca. 4,5 Std. die „Kleine Wechselspitze“ Leider haben wir nicht mal darüber nachgedacht die „Große Wechselspitze“ mit zu nehmen, Schade. Aber die werde ich sicherlich nachholen.
Zielstrebig nähern wir uns über den durchwegs gut markierten Abstieg..
Nagelwand. Wieder der gleiche Fehler wie beim Hundskopf! Das Klettersteigset bleibt im Rucksack. Der Übergang vom Weg zum gesicherten Steig ging so unmerklich, auf einmal waren wir schon drin. Auf die schottrigen Steige der letzten Stunden fühlten wir uns bei festem Gestein wahrscheinlich in trügerischer Sicherheit. Auch ein Fehler den ich nicht noch mal machen sollte! Die Nagelwand ist aber grundsätzlich problemlos zu gehen.
Die Hüttenspitze 1.858 m.ü.d.M. Phurba und ich mussten noch schnell rauf. Ein Abstecher von 9 Minuten im Aufstieg und knapp 100 Hm brachten immerhin einen sechsten Gipfel. Die Walderkampspitze zähle ich nicht mit, denn da gibt es kein Gipfelkreuz.
Der krönende Abschluss dieser gelungenen Tour ist die begehrte Wechselreise, da fährst du 700 Hm in nix Komma null ab. Der heutige Tag war mit fünf Gipfelkreuzen, ca. 1.300 Hm im Aufstieg und ca. 2.000 Hm im Abstieg bei ca. 10 km Wegstrecke ein ganzer Erfolg. Nach ca. 7 Stunden stiegen wir in das bereitgestellte Auto und fuhren wieder auf die Hinterhorn Alm zurück. Nach Kuchen und Kaffee bei schöner Aussicht ging es ab nach Hause.
Wieder ein Tag in meinem Leben der andere vergessen macht.
Hi Jungs,
habe mich auch wieder von euch inspirieren lassen. Bin aber die entgegengesetzte Richtung gegangen, was meiner Meinung nach mehr Sinn macht. Man hat dann nämlich die etwas schwierigeren Stellen im Aufstieg. Die Nagelwand ist für erfahrener Bergsteigen kein Problem, doch Vorsicht ist immer Geboten.
Ich bin nicht die Wechselreise hoch, sondern über die Alpensöhnehütte-Hüttenspitze…
Einen krönenden Abschluss gibt es dann noch am Steig kurz nach der Hinterhornalm ins Halltal.
Danke für die immer wieder tollen und amüsanten Berichte!
Liebe Grüße und viel Freude auf den Bergen!
Ein Bergfreund
David
Servus Günter,
die klassische Herbsttour, wir pflegen sie umgekehrt zu machen. Dein Blog lebt ja ganz gewaltig, Anregungen für Touren en mas und pfiffige Berichte! Auch ich werde öfters bei dir vorbeischauen,
Berg Heil!
Rainer