Alpenverein Hall – Lawinenkurs auf der Lizumer Hütte – Rosskopf und Mölser Scharte
Die Skitouren Saison 2013 forderte uns bis jetzt fast immer mit erheblicher oder großer Lawinengefahr. Möchte man trotzdem ein paar Schwünge in frischem Pulver ziehen, dann benötigt man zumindest eine entsprechende Lawinen Ausrüstung, verlässliche Bergkamerad/in/en, eine gute Tourenplanung, etwas Erfahrung und natürlich ist es wichtig dass man den einen oder anderen ÖAV-Kurs besucht. Ach ja, etwas Glück im Rucksack schadet auch nicht!
Der Haller Alpenverein hat dieses Wochenende in der Lizumer Hütte seinen jährlich stattfindenden Lawinen Kurs veranstaltet, auf den sich Phurba und ich schon lange freuten. Zurecht wie sich herausstellte, es war sehr lehrreich, super gemütlich und vor allem lustig.
Bei einem perfekten Cappuccino in der Lizumer Hütte bekamen wir einen vertieften Einblick in die Lehre von „Stop or Go“ Wie finde ich mit einem Verschüttensuchgerät (= VSG) am schnellsten ein Opfer, und vor allem wie muss ich schaufeln um das Opfer halbwegs schnell und heil heraus zu bekommen. Martin ist hier schon auf der Suche nach einem vergrabenen VSG.
Ich wusste z.B. nicht, dass man mit dem VSG am Boden eine quadratische Markierungen anlegen sollte, die den/die Verschüttete/n eingrenzt. Je größer das Quadrat aufgrund der Signale des VSG ausfällt, desto tiefer liegt das Opfer. Fährt man mit einem drei Antennen VSG auf der Schneedecke herum bis die angezeigte Zahl nicht mehr kleiner wird, dann kann man die Verschütteten Tiefe ziemlich genau ablesen.
Ist die Tiefe gering, dann braucht es keine Sonde mehr. Wenn man ein wenig trainiert, dann ist es möglich unterhalb von zwei Minuten das Opfer zu lokalisieren, je nach Schneeart dauert das ausgraben jedoch um einiges länger.
Bei unserem ersten Versuch ein vermeidliches Opfer in ca. 1 Meter zu finden, brauchten vier Retter stattliche acht Minuten. In dieser Zeit sind wir aber nur bis zum Opfer vorgedrungen, findet man zuerst die Schuhe dann kann man gleich noch einige Minuten drauflegen! Die Erfahrung der Bergretter hat gezeigt, dass das Schaufeln bei den Tourengehern unterschätzt, und daher leider auch zu wenig geübt wird.
Liegt das Opfer tiefer als zwei Meter wie hier unser Trainer Ephräm, dann ist mit einer lebend Bergung eher nicht mehr zu rechnen. Der komprimierte Schnee wird sehr hart, und das Gewicht des Schnees würde das Opfer erdrücken. Hier lernen wir wie sich verschiedene Materialien beim sondieren anfühlen.
Der trainierte Oberschenkel von Ephräm war fast so hart wie die Aluschaufel. Es fühlte sich gleich an, machte beim sondieren nur andere Geräusche. Nicht „tock tock“ sondern „aua aua“ ;°) Scherz bei Seite, man kann sehr gut unterscheiden zwischen Mensch und Material.
Um ca. 16:00 Uhr nach langer „Theorie und Praxis“ erkannte Ephäm unsere sehnsüchtigen Blicke in Richtung Pulverhänge, und ging mit uns vor dem ausgezeichneten Abendessen noch für ein paar Schwünge auf den Rosskopf. DANKE
Der Blick am nächsten Morgen auf die Spuren beim Rosskopf lässt erkennen, wie schön unser abendlicher Ausflug noch gewesen ist!
Der Sonntag Vormittag wurde noch mal mit etwas Theorie (Kartenlehre) und Praxis auf der LVS Mammut Trainingstation verbracht, das schönste war aber der Praxisteil der korrekten Routenwahl auf die „Mölser Scharte.
Die Kursteilnehmer von links, Renate, Phurba, Karin, Bettina, (Ephräm der Bergführer) Helmut und ich der gerade das Foto schießt. Auf diesem Weg ein sakrisches Danke an alle für das ausgesprochen nette Wochenende!!!!!!
Seht ihr Phurba beim abfahren Richtung Möls Hochleger, so glücklich wie ein Baby beim Pupsen.
Ephräm, vielen Dank für die gute Mischung aus ernsthafter und lehrreicher Lawinenkunde und saugemütlichem Hüttenabend. War für uns alle ein echt nettes Wochenende!
Jeder der im Winter in die Berge geht kann mal in eine Situation kommen wo er/sie Lawinenkunde braucht, oder sogar einen Verschütteten retten muss. Sollte euch die Gesundheit eurer Bergkammeraden etwas bedeuten, dann ist ein Kurs der erste Schritt in die richtige Richtung. Auch dann wenn der letzte Kurs zwar vorhanden, aber schon einige Jahre zurückliegt.
Bergheil – Bergfrei
Hi Günther!
Ganz super Fotos und Kommentare zu diesem tollen und
lehrreichen Lizumer-Hüttenwochenende!
Wir waren ein tolles Team, hat mich gefreut euch kennen zu lernen!!! DANKE 🙂
Karin
Hei Günther,
super Bericht, tolle Fotos! War ein lehrreiches Wochenende mit einer tollen Truppe u a perfekt genialen Abfahrt:-)!!
Auch von meiner Seite nochmals ein Dankeschön an ALLE !!War echt nett mit euch
Bettina
ach was war das für ein feines wochenende!! wir hatten es lustig und haben auch sehr viel dazu gelernt!! war auch eine ganz lustige truppe!!
danke noch einmal an alle!!! 😉
glg phurba